Differentielle Itemfunktionen und Messinvarianz in standardisierten Musiktests – eine Frage der Testfairness
DOI:
https://doi.org/10.62563/bem.v2019173Schlagworte:
Item-Response-Theory, Kompetenzmessung, Messinvarianz, Musikpädagogik, TestkonstruktionAbstract
Testfairness gilt als zentrale Voraussetzung für die Interpretation von Gruppenunterschieden und damit auch für das Ableiten von Handlungsempfehlungen im Bildungssektor. Oftmals werden dabei die Gruppenvergleiche anhand sozialer Referenzkategorien vorgenommen. Der Vergleich von Merkmalen zwischen verschiedenen Gruppen ist in der Regel jedoch kontextabhängig, sodass die Ergebnisse, sofern relevante Kontextmerkmale nicht kontrolliert werden, verzerrt sein können. Der Beitrag verdeutlicht, wie solch ein Test-Bias identifiziert und letztendlich Testfairness hergestellt werden kann. Basierend auf den Daten von Musikkompetenztests aus zwei Studien mit n = 499 Sechstklässlerinnen und Sechstklässlern (Studie I) sowie n = 773 Siebtklässlerinnen und Siebtklässlern (Studie II), zeigten sich im Rahmen von Messinvarianzanalysen unter Nutzung von konfirmatorischen Faktorenanalysen (CFA) sowie Analysen zu Differentiellen Itemfunktionen (DIF) Hinweise auf einen systematischen Test-Bias für die Gruppierungsmerkmale Geschlecht, häuslicher Sprachgebrauch, Erfahrung mit Gesangs- und Instrumentalunterricht sowie kognitive Grundfähigkeiten. Implikationen, Einschränkungen und zukünftige Herausforderungen für die Gewährleistung von fairen Vergleichen in der musikpädagogischen Forschung werden diskutiert.
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