Selbstüberzeugungen und Programmteilnahme: Wie entwickelt sich das musikalische Selbstkonzept im Programm „Jedem Kind ein Instrument“?
DOI:
https://doi.org/10.62563/bem.v201393Abstract
Das musikalische Selbstkonzept ist in jüngerer Zeit Gegenstand einer Reihe von Studien geworden. Dabei folgen die meisten Studien einem differenziellen Ansatz (Hellmich & Günther, 2011, S. 25) und zielen darauf, die Struktur des Selbstkonzepts zu bestimmen. Wie aber entwickelt sich das musikalische Selbstkonzept im Zuge der Entwicklung „vom Optimisten zum Realisten“ (Helmke, 1998, S. 115ff.) im Grundschulalter und unter den Bedingungen der Programmteilnahme am Programm „Jedem Kind ein Instrument“? Dazu verwendet der vorliegende Beitrag das längsschnittliche Sample der Bielefelder Studie zum Gruppen-Instrumentalunterricht (BEGIn).
Die hier vorgestellten Ergebnisse aus der BEGIn-Studie zeigen, dass der Aspekt „Musik machen“ des musikalischen Selbstkonzepts eine leicht negative Entwicklung in der Grundschulzeit „vom Optimisten zum Realisten“ aufweist. Am stärksten rückläufig ist dieser Selbstkonzeptaspekt während der zweiten Klasse. Dennoch sind die Entwicklungsverläufe höchst individuell. Die stärksten Verluste erfahren Kinder, die während der Programmlaufzeit aus dem Programm „Jedem Kind ein Instrument“ ausscheiden. Das musikalische Selbstkonzept stellt dabei zwar einen Prädiktor für das Ausscheiden dar, wichtig ist aber auch das Ausscheiden für die weitere Entwicklung des musikalischen Selbstkonzepts. Es liegen insgesamt keine bedeutenden Klasseneffekte vor. Schließlich setzt sich der Beitrag in der Diskussion mit der Frage auseinander, ob musikalische Selbstkonzepte im Verlaufe der Grundschulzeit durch pädagogische Maßnahmen gemäß der Thesen des „self-enhancement models“ (Calsyn & Kenny, 1977) auf überhöhtem Niveau gehalten oder eine Entwicklung zum „Realisten“ im Sinne eines „skill-development models“ (ebd.) gefördert werden sollte.
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Schlagwörter: Entwicklung, Jedem Kind ein Instrument, musikalisches Selbstkonzept, Messinvarianz
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