Der Status Quo der musiktheoretischen Zulassungsprüfung an Musikhochschulen: Eine testtheoretische Analyse

Autor/innen

  • Anna Wolf Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
  • Reinhard Kopiez Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
  • Friedrich Platz

DOI:

https://doi.org/10.62563/bem.v201277

Schlagworte:

Item Response Theory, Eignungsprüfung, Musiktheorie

Abstract

Die Zulassungsprüfung an Musikhochschulen ist von zentraler Bedeutung für Studieninteressierte, da sie als Entscheidungsgrundlage für die Aufnahme in einen musikpraktischen Studiengang herangezogen wird. Ihr Ziel ist der Nachweis über "eine besondere künstlerische Befähigung" (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, o. J.). Zulassungsprüfungen beinhalten neben einem musikpraktischen auch einen musiktheoretischen Teil, der in der Regel durch eine jährlich neu konzipierte Klausur durchgeführt wird.

In dieser Studie wird das Ergebnis einer statistischen Analyse der Musiktheorieklausuren (n = 302) der Jahre 2009 bis 2011 an einer deutschen Musikhochschule vorgestellt. Hierbei werden die statistischen Kennwerteverteilungen der einzelnen Aufgaben gemäß testtheoretischer Kriterien untersucht und bewertet. Unter Verwendung eines probabilistischen Testmodells (Rasch-Modell) wurde exemplarisch die psychometrische Qualität einer Akkordbenennungsaufgabe untersucht. Die Aufgabenanalyse hat gezeigt, dass die Items zwar größtenteils Rasch-konform sind, jedoch eine zu geringe Schwierigkeitsspanne abdecken. Da außerdem andere Prüfungsteilaufgaben nicht objektiv zu bewerten und somit statistisch nicht prüfbar sind, liegt nahe, dass bei der Aufgabenkonstruktion für die Zulassungsprüfung gängige Richtlinien der Testentwicklung (Hornke, 2005) unberücksichtigt bleiben.

Wir sehen unsere statistische Analyse als Ausgangspunkt für die Entwicklung kompetenzorientierter Aufgaben bei gleichzeitiger Entwicklung eines Kompetenzmodells für die Fächer Musiktheorie und Gehörbildung. Langfristig wird angeregt, einen Aufgabenpool zu entwickeln, der für die Zulassungsprüfung in Musiktheorie und Gehörbildung an Hochschulen Rasch-Modell-konforme Aufgaben zur Verfügung stellt. Hierdurch könnten fachimmanente Standards definiert werden, die es jungen Musikern ermöglichen, sich zielgerichtet auf eine Zulassungsprüfung vorzubereiten.

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Zitationsvorschlag

Wolf, A., Kopiez, R., & Platz, F. (2012). Der Status Quo der musiktheoretischen Zulassungsprüfung an Musikhochschulen: Eine testtheoretische Analyse. Beiträge Empirischer Musikpädagogik, 3(2). https://doi.org/10.62563/bem.v201277

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