War ja klar, dass die nicht unterrichten kann! Eine empirische Folgestudie zum Einfluss von Vorurteilen und Motivation auf die Bewertung von Musikunterricht bei Schülern
DOI:
https://doi.org/10.62563/bem.v201381Abstract
Unsere Studie geht der Frage nach, inwieweit Vorurteile die Wahrnehmung und Bewertung von Musikunterricht beeinflussen. Eine Vorläuferstudie zeigte, dass Schüler der Sekundarstufen I und II den Musikunterricht einer fachfremden Lehrerin negativer bewerten als den einer Fachseminarleiterin. Weitere Effekte werden angenommen für die Unterscheidung von Musikunterricht eines Lehramtsanwärters gegenüber dem eines praktizierenden Lehrers. Zudem ist die Bewertung von Musikunterricht vermutlich auch von der Schulform (Hauptschule vs. Gymnasium) des beobachteten Unterrichts abhängig. Neben diesen situativen Erwartungen untersuchen wir analog zum Elaboration-Likelihood-Model mögliche Interaktionseffekte mit der Schülermotivation im Musikunterricht. An verschiedenen Schulen (Sekundarstufe I und II) fanden videobasierte Tests mit jeweils zwei randomisierten Schülergruppen (N=216) statt. Der Test bestand aus drei Sequenzen verschiedener Musikunterrichte, die jeweils in offenen Antwortformaten und auf Bewertungsskalen zu beurteilen waren. Die beiden Experimentalgruppen sahen identische Videosequenzen, jedoch mit unterschiedlichen Hinweisen zum Expertise-Grad von Lehrenden in den drei genannten Facetten (Hauptschule vs. Gymnasium, fachfremde Lehrperson vs. Fachseminarleiter, Lehramtsanwärter vs. Lehrer). Die bereichsspezifische Motivation der Schüler im Musikunterricht wurde mit dem Motivation im Musikunterricht Inventar (MMI) erfasst. Die MANOVA ergab keinen Interaktionseffekt für Motivation im Musikunterricht und Vorurteil, jedoch einen hohen Gesamteffekt (vgl. Cohen, 1988) des Vorurteils auf die Bewertung von Musikunterricht (F=9,90; p=,000; h2part= 0,12).
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Schlagwörter: Bewertung, Motivation, Musikunterricht, Vorurteil
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