Wahrnehmungsdimensionen des Musikunterrichts - Eine explorative Studie zur Unterrichtsbeobachtung von Schülern, Studenten, Lehramtsanwärtern und Lehrern.

Autor/innen

  • Christian Harnischmacher Universität der Künste Berlin
  • Viola C. Hofbauer Universität der Künste Berlin

DOI:

https://doi.org/10.62563/bem.v201160

Abstract

Das Forschungs­projekt OSIRIS untersucht mittels videobasierter Test­verfahren, in wieweit die Fähigkeit der Unterrichts­be­obachtung bei zu­künfti­gen Lehrern bereits im Studium durch gezielte Interventionstrainings verbessert werden kann. Die vorliegende Pilotstudie OSIRIS 1 geht der Frage nach, welche grundlegenden Wahrnehmungsdimensionen bei der Unterrichtsbeobachtung eine Rolle spielen. In einem videobasierten Test beurteilten 275 Versuchspersonen (Vpn) (Schüler, Musiklehramtsstudenten, Lehramtsstudenten anderer Fächer, Musiklehramtsanwärter und Musiklehrer) die Unähnlichkeit dargebotener Standbilder aus zuvor gesehenen Musikunterrichtsausschnitten. Die Analyse qualitativer Daten bestärkt die Beobachtung, dass der Wahrnehmungsraum von Musikunterricht zunächst durch allgemein pädagogisch-methodische Dimensionen geprägt ist. Schüler verbinden mit dem Musikunterricht mehr musikbezogene Äußerungen, während Lehrende eher pädagogisch-methodische Anmerkungen machen. In einer dreidimensionalen Lösung einer Multidimensionalen Skalierung konnten die Dimensionen Aufmerksamkeit, Kooperation und Musizieren ermittelt werden. Festzustellen ist, dass Musikunterricht unter allgemein pädagogischen Kriterien wahrgenommen wird. Die verbindende Dimension zwischen unterrichts- und musikbezogenen Aspekten lässt sich als das „Kooperative Handeln“ beschreiben. Differentielle Befunde können nur in der Merkfä­higkeit unterrichts­relevanter visueller Stimuli festgestellt werden. Vpn mit größerer Expertise bewältigten den anschließenden Gedächtnistest besser, als Studenten oder Schüler.[1] Mit der Dimensionsanalyse des Wahrnehmungsraums von Musikunterricht liefert die Pilotstudie OSIRIS I wichtige Erkenntnisse zu der methodi­schen Fundierung einer späteren Interventionsstudie.


[1] Zur besseren Lesbarkeit wurde in diesem Artikel die maskuline Schreibweise verwendet. Es sei aus­drücklich darauf hingewiesen, dass in der Regel beide Geschlechter gemeint sind.

 

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Zitationsvorschlag

Harnischmacher, C., & Hofbauer, V. C. (2011). Wahrnehmungsdimensionen des Musikunterrichts - Eine explorative Studie zur Unterrichtsbeobachtung von Schülern, Studenten, Lehramtsanwärtern und Lehrern. Beiträge Empirischer Musikpädagogik, 2(2). https://doi.org/10.62563/bem.v201160

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