Rezension: Patricia Shehan Campbell (2010). Songs in their Heads. Music and its Meaning in Children's Lives
DOI:
https://doi.org/10.62563/bem.v201267Abstract
Mit ihrer Veröffentlichung Songs in their Heads bietet Patricia Campbell einen aufschlussreichen Einblick in die musikalischen Lebenswelten von Kindern und eröffnet Pädagogen wie auch Eltern neue Perspektiven für eine gezielte musikalische Förderung der Kinder. Die Autorin widmet sich folgenden Fragestellungen: Welche musikbezogenen Aktivitäten sind im Alltag von Kindern zu beobachten? Handelt es sich dabei um natürliche musikalische Verhaltensweisen oder um eine Verbindung aus Enkulturation, Sozialisation und Einflüssen schulischen Lernens? Wie denken Kinder über Musik? Antworten liefern Feldstudien und Interviews. Campbell beobachtete Kinder im Umfeld amerikanischer Großstädte in acht unterschiedlichen Kontexten vom vorschulischen bis ins häusliche Umfeld im Hinblick auf selbst initiierte musikalische Aktivitäten und führte mit 20 Kindern im Alter von vier bis zwölf Jahren Gespräche über die Bedeutung von Musik in deren Leben.
Aus der Vielfalt der beobachteten musikbezogenen Aktivitäten erwächst die zentrale Botschaft der Veröffentlichung: Musik spielt im Leben von Kindern eine wichtige Rolle. Eine gewinnbringende musikalische Förderung von Kindern setzt im Idealfall an deren Vorerfahrungen an. Es gilt, Erwachsene für das musikalische Tun der Kinder zu sensibilisieren; es gilt, die Kinder zu beobachten, ihnen zuzuhören und musikerzieherisches Handeln von den Interessen und Bedürfnissen der Kinder ausgehend zu planen. Auf der Grundlage ihrer Beobachtungen und Gespräche mit den Kindern und ergänzt durch eigene Erfahrungen im Rahmen ihrer Tätigkeit als Lehrerin sowie Veröffentlichungen aus Anthropologie, Musikethnologie, Volkskunde und Pädagogik formuliert Campbell Gedanken und praktische Empfehlungen zur Begleitung und Förderung von Kindern auf ihrem musikalischen Weg. Songs in their Heads ist jedoch nicht als Anleitung und nicht als Methoden-Handbuch zu verstehen, sondern als Collage aus Äußerungen von Kindern durch und über Musik.
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