Wenn Schülerinnen und Schüler glauben, unmusikalisch zu sein:
Erkennen angehende Musik-Lehrkräfte solche Überzeugungen?
DOI:
https://doi.org/10.62563/bem.v2018154Schlagworte:
Musiklehrerausbildung, Professionelle Unterrichtswahrnehmung, Überzeugungen, SelbstkonzeptAbstract
Die Überzeugung, musikalische Fähigkeiten seien unveränderbar, ist weit verbreitet und kann die Lernmotivation von Schülerinnen und Schülern im Musikunterricht stark beeinträchtigen. Anhand von Fallvignetten untersuchten wir, wie angehende Musik-Lehrkräfte (N = 92) problematische Fähigkeitsüberzeugungen wahrnehmen und interpretieren. Die Ergebnisse zeigten, dass höchstens die Hälfte der Lehrkräfte problematische Überzeugungen in einzelnen Unterrichtssituationen erkannte. Häufiger wurden die emotionalen und motivationalen Folgen der Überzeugung wahrgenommen. Wenn die Überzeugung erkannt wurde, handelte es sich meist um reine Beschreibungen; seltener um Erklärungen oder Vorhersagen. Anhand eines Strukturgleichungsmodells wurde geprüft, welche individuellen Merkmale das Erkennen ungünstiger Überzeugungen vorhersagen. Lehrerfahrung wirkte sich negativ auf das Erkennen aus, dynamische subjektive Theorien hatten einen tendenziell positiven Einfluss. Nicht bedeutsam waren Selbstwirksamkeitserwartungen sowie die Fähigkeit zur Mentalisierung.
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